Kleingartenverein Waldfried e.V. Mitglied in der Stadtgruppe der Kleingärtner Frankfurt e.V.
Im August ist Erntezeit im Obst- und Gemüsegarten. Außerdem können Sie jetzt noch einige Gemüsearten aussäen oder pflanzen.
Gurken frühzeitig ernten
Besser etwas zu früh als zu spät – diesen Grundsatz sollten Sie sich bei der Gurkenernte zu eigen machen. Lässt man die Früchte zu lange an den Pflanzen reifen, werden die nachfolgenden Blüten und jungen Früchte abgestoßen. Schlangen- und Minigurken sollten Sie jetzt alle zwei Tage pflücken. Schälgurken sind erst dann erntereif, wenn die Schalenfarbe von Grün nach Gelb umschlägt. Wichtig: Gurken immer abschneiden! Reißt man sie ab, können die Ranken beschädigt werden und absterben.
Kartoffeln ernten
Traditionell werden Kartoffeln geerntet, wenn die Pflanzen ihre natürliche Ruhepause einlegen. Das Kraut wird erst gelb, verbräunt dann und verdorrt. Bei ersten Anzeichen eines Befalls durch die Krautfäule (Phytophthora) kann dieser Prozess bereits sehr früh einsetzen und die Kartoffeln müssen aus der Erde, bevor der Pilz auf die Knollen übergreift. Warten Sie einen sonnigen, trockenen Tag ab und graben Sie zum Test eine Staude aus. Ist die Kartoffelschale abriebfest und lösen sich die Knollen leicht von den Sprossen, können Sie die Kartoffeln ernten. Eine Spatengabel eignet sich am beste für die Ernte, doch auch damit lassen sich Verletzungen einzelner Knollen nicht immer vermeiden. Sortieren Sie beschädigte, zu kleine oder fleckige Kartoffeln am besten gleich aus. Die gesunden Knollen lässt man auf dem Beet oder auf einem mit Maschendraht bespannten Holzrahmen nachtrocknen, bevor man sie einlagert.
Zwiebeln, Knoblauch und Co: Nicht zu früh ernten
Ernten Sie Zwiebeln, Schalotten und Knoblauch erst dann, wenn die röhrenförmigen Blätter abgeknickt und vollständig vergilbt sind, denn dann halten die Zwiebeln besonders lange. Stellt sich im Spätsommer Dauerregen ein, sollten Sie die Pflanzen samt Laubschopf aus der Erde nehmen, die Blätter zu Zöpfen verflechten und mit den Zwiebeln daran an einem warmen, luftigen Ort zum Trocknen aufhängen.
Feldsalat aussäen
Für die Herbsternte vorgesehenen Feldsalat sollten Sie bis spätestens Mitte des Monats in ein sonniges Beet aussäen. Die ideale Aussaattiefe liegt bei 1 bis 1,5 Zentimeter. Versuche der Bayerischen Landesanstalt für Pflanzenbau haben gezeigt, dass Bio-Feldsalate besonders robust sind. Tipp: Profi-Gärtner walzen nach der Aussaat die Erde im Beet, damit die Rosetten später weniger verschmutzen. Im Garten reicht es, wenn Sie die Saatreihen mit einem schmalen Brett gut andrücken und dann mit einem weichen Wasserstrahl überbrausen.
Erbsen und Bohnen: Abschneiden statt Ausreißen
Erbsen- und Buschbohnen-Pflanzen sollten Sie zur Ernte nicht einfach mit der Wurzel ausreißen, sondern abschneiden oder abhacken. Grund: Die Pflanzen besitzen wie alle Schmetterlingsblütler sogenannte Wurzelknöllchen, in denen stickstoffsammelnde Bakterien leben. Bleiben die Wurzeln im Boden, zersetzen sie sich bis zum Frühjahr und reichern die Erde ähnlich wie viele Gründüngungspflanzen mit Stickstoff an.
Sellerieknollen freilegen
Knollensellerie entwickelt sich besonders gut, wenn Sie die Knollen jetzt im Spätsommer von der Erde befreien. Sie müssen dabei aber sehr vorsichtig zu Werke gehen, damit Sie keine größeren Wurzeln abreißen – am besten mit den Händen Schicht für Schicht abtragen.
Mangold: Letzter Aussaat-Termin
Anfang August sollten Sie Ihren Mangold spätestens aussäen. Damit sich die Pflanzen gut entwickeln, wird das Saatbeet zuvor gründlich gelockert und gut feucht gehalten. Besonders gut wächst Mangold auf einem abgeernteten Erbsen- oder Bohnenbeet, da der Boden von den Knöllchenbakterien mit Stickstoff angereichert wurde. In milden Lagen können Sie das Beet im Herbst mit einer dicken Laubschicht mulchen und im kommenden Frühjahr noch einmal ernten.
Paprika düngen
Wenn Paprikapflanzen kaum noch Früchte ansetzen, schafft eine Düngung mit Gemüsedünger Abhilfe. Wichtig: Er sollte möglichst wenig Stickstoff, aber reichlich Magnesium und andere Mineralstoffe enthalten. Die Wirkung ist in der Regel schon nach wenigen Tagen zu sehen: Die Pflanzen fangen wieder an zu blühen und entwickeln in kurzer Zeit viele neue Schoten.
Rettich aussäen
Damit Winterrettiche bis zum Herbst erntereif sind, müssen sie bis Mitte August ausgesät werden. Bedecken Sie die Samen flach mit Erde und halten Sie sie gleichmäßig feucht. Radieschen wachsen schneller als Rettiche und können daher noch bis Ende August ausgesät werden
Brokkoli pflanzen
Brokkoli entwickelt sich im Spätsommer und Frühherbst besonders gleichmäßig und neigt viel weniger zum Schießen. Pflanzabstand in der Reihe: 60 cm. Kompost oder Hornmehl beim Pflanzen mit einarbeiten – Brokkoli ist wie alle Kohlarten ein Starkzehrer und braucht viele Nährstoffe.
Endivien für die Herbsternte pflanzen
Jungpflanzen von Endivie und Chinakohl für die Herbsternte können Sie bis Mitte August ins Frühbeet oder Gewächshaus pflanzen (Abstand: 30 x 30 Zentimeter). Vorher Gemüsedünger in den Boden einarbeiten (ca. 25 Gramm pro laufendem Meter Pflanzreihe).
Lauch pflanzen
Für eine Herbsternte ist es jetzt zwar zu spät – dafür können Sie sich im nächsten Frühjahr über besonders dicke Lauchstangen freuen. Bis Mitte August ist Pflanzzeit. Fragen Sie beim Kauf der Jungpflanzen nach besonders bewährten Winterporree-Sorten wie ‘Blaugrüner Winter’. Tipp: Nicht tiefer als sieben bis acht Zentimeter setzen und anhäufeln. Zu tiefes Pflanzen bringt geringere Erträge.
Quelle: Mein Schöner Garten